Spanien – einmal ganz anders

19.06.2013

Wenn man an Spanien denkt, kommen Gedanken an Urlaub, Sonne, Strand und Meer. Uns interessierte das Leben der Tiere dort in den Tierheimen und die Arbeit der Tierschützer vor Ort. Ob es Möglichkeiten gibt, den Tierschutz in Spanien zu unterstützen und wie dies geschehen kann, wollten wir erfahren.

Überall auf der Welt- so wünschen wir uns – sollen Lebensbedingungen geschaffen werden, die Mensch und Tier ein zufriedenes, lebenswertes Leben ermöglichen. Einen kleinen Beitrag dazu versuchte unser Verein Augen-Blick durch die Finanzierung eines Außengeheges für Hunde im Tierheim von Orihuela zu leisten.
Leider war der bereits begonnene Bau dieses Hundeauslaufes, wie man uns mitteilte, aufgrund örtlicher politischer Zwistigkeiten gestoppt worden.

Man war, so wurde uns versichert, vor Ort jedoch überzeugt, dass die Genehmigung zum Weiterbau des Geheges sich nicht mehr allzu lange hinziehen würde. Wir hoffen, dass die Fertigstellung möglichst schnell erfolgt.
Denn alle der ca. 250 Hunde in diesem Tierheim befinden sich z. Zt. zu zweit oder auch mit mehreren Hunden in sehr kleinen Zwingern und haben viel zu wenig Platz. Dem Grundbedürfnis eines Hundes nach Bewegung kann hier ohne Auslauf in keiner Weise Rechnung getragen werden.

Obwohl wir bei unseren Besuchen in den verschiedenen Tierheimen unser Hauptaugenmerk auf die Hunde richteten, soll nicht unerwähnt bleiben, dass sich natürlich auch Katzen, Schweine und andere Tiere dort befinden.

Wir besuchten zwei weitere Tierheime in der Region Alicante, das von Ibi und das von San Vincente, die auch jeweils ca. 200 bis 250 Hunde beherbergen.

Im Tierheim von Ibi leben die meisten Hunde in größeren Gruppen zusammen. Die Innenhöfe, an die mehrere Zwingeranlagen angrenzen, dienen als Auslaufmöglichkeit für die Hunde, die jeweils zwei Mal pro Tag gruppenweise dort eine etwas größere Bewegungsfreiheit haben.

Ältere Hunde befinden sich in einem anderen Abschnitt des Tierheims und haben nachts die Möglichkeit sich frei auf diesem Gelände zu bewegen. Zur Zeit sammelt das Tierheim in Ibi Spendengelder, um weitere Zwinger zu errichten, um bessere Lebensbedingungen für Ihre Tiere zu schaffen.

Im Tierheim von San Vincente gab es zum einen Zwinger mit einem oder zwei Hunden, zum anderen auch größere Zwingergehege, in denen sich Hundegruppen frei bewegen konnten. Hier hatten wir auch die Möglichkeit, uns die Krankenstation für Hunde und Katzen anzusehen. Auffallend war in diesem Tierheim auch die recht große Anzahl ehrenamtlicher Helfer, die sich um die verschiedensten Bedürfnisse der Tiere kümmerten.

Trotz aller schwierigen äußerlichen Bedingungen in den von uns besuchten Tierheimen erlebten wir Menschen, die voller Hingabe mit Leib und Seele für die Tiere sorgten und sie umsorgten, soweit dies die große Anzahl eben zuließ. Deutlich spürbar waren die guten Beziehungen der TierpflegerInnen, wenn sie sich mit ihren Tieren beschäftigten, soweit dies zeitlich überhaupt möglich war. Denn immer wieder kamen neue Katastrophenmeldungen über neue ausgesetzte oder abgegebene Tiere.

So wurde bspw. während unseres Aufenthaltes in dem Tierheim in Orihuela ein Schäferhund „entsorgt“, ohne dass derjenige irgendeine Information über sein Tier hinterließ.

Wir erfuhren viel über die traurigen Schicksale vieler Tiere, die in ihrem Leben aufs Bitterste von ihren Menschen enttäuscht wurden. Trotz all dem Leid, mit dem die Tierschützer vor Ort täglich konfrontiert werden, ist es umso bewunderns- und anerkennenswerter, wieviel Arbeit dort mit soviel Liebe und Herz für das Wohlergehen der Tiere geleistet wird. Mit wieviel Mut und Visionen für eine bessere Welt für Tiere schauen diese Menschen nach vorne, ohne sich von der bitteren Realität überrollen zu lassen!

Wir verbrachten schöne gemeinsame Stunden mit Menschen in Spanien, die ihre ganze Kraft und Liebe hilfsbedürftigen Tieren zugute kommen lassen. Über alle Grenzen und Sprachprobleme hinweg verbanden uns unsere tiefen Gefühle für Tierschicksale und das Erleben, gemeinsam etwas für ein besseres Leben der Tiere zu bewegen. Die gleichen Interessen und Ziele, das gegenseitige grenzenlose Verstehen und die menschliche Wärme führte dazu, dass wir uns alle wie in einer großen Familie fühlten.

Diese Erlebnisse bleiben uns in Erinnerung!

Wenn wir das nächste Mal an Spanien denken, denken wir nicht mehr zunächst an Urlaub, Sonne, Strand und Meer. Wir denken an TierschützerInnen und Tiere, die unser aller Hilfe bedürfen.

Wir wünschen uns von Ihnen, die Sie dies lesen:

Unterstützen Sie bei Ihrem nächsten Urlaub die Tierschutzverbände in Ihrem Urlaubsland! Zeigen Sie Interesse an Ihrer Arbeit und/oder helfen Sie mit einer kleinen Spende!
Danke im Namen aller hilfsbedürftigen Tiere dieser, unserer einen Welt!

Ohne große Mühe finden Sie alle Informationen zu Tierschutzverbänden im Internet.