Karlchen

Karlchen war der zweite behinderte Rüde, den wir zusammen mit Bodo aus der Smeura in Rumänien im Dezember 2020 bei uns aufnahmen.

Auch er hatte fürchterliche Angst vor Menschen. Auch er wollte überhaupt nicht berührt werden. Jeder Versuch endete in panischem Jaulen, das sich wie Schreie anhörte. Es war herzzerreißend diesen kleinen Kerl so zu erleben.

Spätere Untersuchungen ergaben das er, wie wir schon ahnten, gänzlich  taub ist und zudem ein einseitig inoperables, verwachsenes Innenohr besitzt, das evtl. seine Kopfschiefhaltung bedingt. Ebenso fand man ein Loch im Gaumensegel, das uns eine Erklärung für sein häufiges Niesen beim Fressen lieferte. 

Der Aufbau eines Vertrauensverhältnisses war hier unsere erste Aufgabe. Gott sei Dank ließ sich der kleine Kerl  darauf ein. 

Später, als Junghund, wurde Karlchen zu einer echten Herausforderung. Ein quirliger Wildfang mit Allem was dazu gehört. Sein größtes Problem jedoch war die anhaltende,  innere Unruhe. Immer auf den Beinen, immer zu hektischen Kursänderungen bereit. Ablenkungen und Gelegenheiten gab es durch all die anderen Hunde hier genug.

Bis… ja bis sich seine jetzige Besitzerin in ihn verliebte und viel Zeit und Geduld aufwendete um ihm durch klare und regelmäßige Abläufe einen gesunden Rahmen anzubieten. Wir standen ihr dabei stets mit Rat zur Seite. 

Mittlerweile ist er ein hübscher, hochgewachsener und recht ausgeglichener Rüde. Wir sind sehr stolz auf ihn und die Leistung seines Frauchens!