Männlein

Wenn die Angst sehr tief sitzt …

Männlein hatte wenig, bzw. keine Chancen auf Vermittlung. Er schnappte sofort, sobald eine fremde Hand ihn zu berühren versuchte. Auch geriet er sofort in Panik beim Anblick einer Hundebox. Viele seiner Verhaltensweisen ließen den Schluss zu, da Eigesperrt sein sicher ein großes Thema in seiner Vergangenheit war.
Erlebt man ihn heute, so glaubt man es kaum noch. Was immer dieser Hund erlebt hat, es war nicht viel Schönes. Komplett verfilzt wurde er in einem Tierheim abgegeben. Sein gesamter Körper war so verspannt, dass er sich anfühlte als sei er aus Holz. Er hatte enorme Schmerzen im Bauchbereich. Alles an diesem Kerlchen war auf Abwehr.

Viele seiner späteren Reaktionen ließen auf unschöne Erfahrungen mit einer (oder mehreren) weiblichen Person schließen. Hier knüpfte eine männliche Person die ersten, wirklich vertrauten Kontakte.

Mittlerweile zeigt sich Männlein als ein ziemlich normaler kleiner Terrier. Er mag fast alle Menschen um sich herum, wenn sie nur mit ihm Gassi gehen und nicht dauernd kuscheln wollen.
Angefasst zu werden ist nach wie vor nicht gerade seine große Leidenschaft. Jedoch ist seine Lösung für dieses Problem nicht mehr das Schnappen, mit dem er früher die Hand auf Distanz brachte. Inzwischen hat er gelernt einfach weg zu gehen. Und wir haben das respektiert. Bei uns muss kein Tier Handlungen erdulden die es (aus seiner Sicht bestimmt aus guten Gründen) nicht mag. Männlein lässt sich ohne Weiteres hoch heben, tragen und baden. Wenn es die Situation erfordert tun wir das auch.
Aber: wir bedrängen ihn nicht mit Streicheleinheiten. Warum auch? Diente es am Ende doch nur unserem Berdürfnis.