Der Film für alle Tierheimhunde
Die Idee zu diesem Film drängte sich mir schon vor vielen Jahren auf. Ich besuchte zu dieser Zeit einige Hunde in dem Luxemburger Tierheim.
Jedes mal, wenn ich die Zwingertür hinter mir schließen musste und durch den langen Gang nach Draußen ging, blieben meine Gefühle bei den Hunden hinter den verriegelten Türen. Denn sie mussten bleiben. Diese wunderbaren Lebewesen für den Rest des Tages, der Woche, des Monates oder sogar den Rest ihres Lebens in ihren Zellen zu wissen empfand ich als ungeheuer beklemmend. Wie immer man sich auch bemühte, man konnte nicht allen ein neues Zuhause versprechen. Und es kamen immer wieder neue Tiere dazu. Alte, kranke, verängstigte, gequälte, ausgediente, lästig gewordene, gelistete…
Dieses Gefühl wollte ich aus dem Blickwinkel der Betroffenen festhalten um es auch den Menschen nahe zu bringen, die es nicht kennen, die vielleicht noch nie in ein Tierheim waren oder sich nie damit beschäftigt haben. 2012 ergab sich dann die passende Gelegenheit. Das neue Tierheim, direkt gegenüber gelegen, wurde eröffnet und das alte zum Abriss freigegeben. Danielle Schartz, die ich schon vor Jahren als treue Tierschützerin vor Ort kennen gelernt hatte, gewann ich sofort für meine Idee. Auch B.Basten erklärte sich bereit die Rolle des Kameramannes zu übernehmen. Er kannte sich in den technischen Bereichen prima aus. Bei der Frage nach den passenden Darstellern fiel die Wahl letzten Endes auf die “Listenhunde“. Sie hatten und haben es besonders schwer.
Mit Familie Maigler, C. Hübsch und O. Reitz als Darsteller konnten wir nun starten. Frau Schartz und Herr Hübsch stellten Ihre eigenen Hunde zur Verfügung. Auch sie waren einmal Abgeschobene und lebten hinter den Gitter eines Zwingers.
So begann alles mit dem Rüden Mex. Genau DER Mex, der mich schon bei unserer ersten Begegnung vor ca 3 Jahren, mit seinem herzerweichenden Blick verzauberte. Er war nun schon ein Hunde-Opa geworden. Alle waren wir uns der Schwere des Themas bewußt und trotzdem machte es große Freude diesen Film zu drehen. Gerade der wunderbaren Hunde, der einfühlsamen Darsteller und dem geschickten Kameramann wegen. Ein wirklich gutes Team. Von Mex war ich besonders beeindruckt. Mex steht nun in diesem Kurzfilm stellvertretend für all jene Hunde, die in einem Tierheim auf IHRE Familie hoffen. Sie werden niemals verstehen, welche Bedeutung ihr Alter hat, ihr Gebrechen oder ihre Listenzugehörigkeit. Es bleibt ihnen fremd, warum sie abgegeben, verstoßen oder ausgesetzt wurden. Warum gemieden oder verprellt. Sie sitzen alle da und warten…
Wir wünschen uns nun, das dieser Film jene Menschen erreicht, die sich für ein Leben mit Hund entschieden haben. Das sie sich auch in den nahe gelegenen Tierheimen einmal umsehen. Denn hinter jeder einzelnen Zellentür sitzt und wartet eine ganz individuelle Perssönlichkeit mit allem was sie hat. Mit ihrem Kummer, ihrem Schmerz, mit erwartungsvollem Herzen und der Sehnsucht. Meinen besonderen Dank möchte ich an das Tierasyl Gasperich in Luxenburg richten, sie stellten uns das nicht mehr genutzte Gelände für die Dreharbeiten zu Verfügung.
I. Reitz-Hellwig